Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Presserat kritisiert Startbahn-Umfrage des Münchner Merkur

Wildt: Weiterer Erfolg im Kampf gegen manipulierbare Online-Umfragen

13.05.18 –

Der Deutsche Presserat hat eine Online-Umfrage des Münchner Merkurs zur Dritten Startbahn am Münchner Flughafen kritisiert. Der Verlag habe mit seiner Umfrage gegen den Pressekodex verstoßen und „journalistische Sorgfaltspflicht“ verletzt. Die Umfrage des Merkurs war manipulierbar gewesen, und deshalb hatte Dirk Wildt, Vorsitzender der Passauer Landkreis-Grünen, beim Presserat Beschwerde eingelegt.

Laut Presserat wäre es notwendig gewesen, die User darüber zu informieren, dass die Umfrage nicht repräsentativ sei, und „es sich bei dem Ergebnis lediglich um ein Stimmungsbild handelt, bei dem eine unsachgemäße Beeinflussung nicht ausgeschlossen werden kann“. Der Merkur soll nicht-repräsentative Umfragen „künftig deutlich als solche kennzeichnen“.

Wildt hatte bei der Umfrage 10 Stimmen zu Gunsten der Startbahn-Gegner abgegeben und den Verlag informiert. Dieser lehnte ab, die Umfrage aus dem Netz zu nehmen. Daraufhin gab der Grüne Kommunalpolitiker weitere gut 180 Stimmen ab, erhöhte den Vorsprung der Startbahn-Gegner zu Lasten der Befürworter von 11 auf 19 Prozent und machte die Manipulation öffentlich. Der Münchner Zeitungs-Verlag entfernte die Umfrage von seiner Website.

„Die Entscheidung des Presserats ist ein weiterer Erfolg im Kampf gegen manipulierbare Online-Umfragen“, freut sich Beschwerde-Führer Wildt. Zuletzt hatte der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, mitteilen lassen, leicht manipulierbare Online-Umfragen nicht mehr zu verwenden. Wildt hatte die öffentlich-rechtliche Anstalt in zwei Fällen auf Manipulierbarkeit hingewiesen.

Toni Schuberl, Mitglied des Passauer Kreistags (Bündnis 90/Die Grünen), begrüßt die Entscheidungen des Presserats und des BR: „Umfragen beeinflussen Öffentliche Meinung und unser politisches Handeln, ich möchte mich auf von der Presse veröffentlichte Ergebnisse verlassen können.“ Mit ihren Entscheidungen machten Presserat und Sender deutlich, dass auch für sie journalistische Glaubwürdigkeit ein hohes Gut ist.

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Bildung | Demokratie | Medien / Journalismus

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