08.08.20 –
Die Lage am Inn beschert der Gemeinde Neuhaus am Inn laut ihrem Bürgermeister Stephan Dorn zwar die schönste Aussicht Bayerns – aber auch eine sanierungsbedürftige Brücke nach Schärding. Diese war Thema bei der jüngsten Gemeinderatsitzung.
Weil die Alte Innbrücke nach Schärding sanierungsbedürftig ist, soll die Decke weggerissen werden, Stahlstifte in die Pfeiler gesetzt und eine neue Tragfläche gebaut werden. Zu zwei Dritteln gehört die Brücke dem Freistaat Bayern, zu einem Drittel Schärding. „Oberösterreich fördert aber nur die billigste Variante“, informierte Bürgermeister Dorn. Das wäre der Abriss der Brücke und der Bau einer neuen. Doch ob das Denkmalamt damit zufrieden wäre? Um das herauszufinden, hat Dorn einfach mal einen Antrag auf Abriss beim österreichischen Denkmalamt gestellt. Am 6. August wird es dazu eine Entscheidung geben, sagte er. „Dann wissen wir, ob wir das Projekt noch vor 2025 realisieren können.“
Eine weitere Brücke war Thema in der Gemeinderatsitzung: die Rottbrücke zwischen Neuhaus und Mittich. Um sie entspann sich eine längere Diskussion, obwohl die Gemeinde keine Mitsprache dabei hat, was mit ihr passiert. Sie gehört dem Kreis. Der entschied grundsätzlich, dass die aus dem Jahr 1853 stammende Holzbrücke, die nur noch einspurig mit Tonnage-Beschränkung befahrbar ist, einem Ersatzneubau weichen soll. Gleichzeitig soll die historische Rottbrücke erhalten werden. Eine erste Kostenschätzung dafür liegt bei 6,5 Millionen Euro. Veronika Lippl (SPD/Grüne) mahnte, dass beim Bau einer neuen Brücke der gesamte Schwerverkehr durch Neuhaus fahren würde. „Es handelt sich um FFH- Gebiet. Ich wäre für eine einspurige Brücke“, erklärte sie, „je mehr die Straße ausgebaut ist, desto mehr Schwerverkehr haben wir. Das Nadelöhr derzeit bremst alles aus.“ Auch Hans Weidmann (SPD/ Grüne) fand: „Was spricht gegen eine einspurige Brücke? Es handelt sich doch um eine regionale Brücke.“ Sabine Mayerhofer (SPD/Grüne) sagte: „Den Baumbestand an Eichen dort findet man nicht ein zweites Mal.“ Sie bezeichnete einen Eingriff als massiv.
Dorn zeigte sich verwundert: „Das ist schon eine bedeutende Straße.“ Auch Martin Schifferer (CSU) meinte: „Die Straße bis zehn Meter vor der Brücke verläuft ja auch zweispurig. Soll man bei einem 6,5 Millionen Projekt wirklich einspurig bauen?“ Die Straße lade seiner Ansicht auch nicht zum Rasen ein. Erwin Wagmann (CSU) erinnerte an die Umwege, die derzeit wegen der Tonnagebeschränkung in Kauf genommen würden und sagte: „Wir brauchen die Brücke für die Kreisstraße, für 40 Tonnen. Es muss endlich was passieren, dann müssen die Bäume eben weg.“
Quelle: Passauer Neue Presse vom 05.08.2020
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