Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Wärme aus der Tiefe

27.11.23 –

Klimawandel, die weltpolitische Lage und vieles mehr hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es für unser Land ist, sich von den bisherigen Hauptenergieträgern Öl und Gas zu lösen - sich mit alternativen Energiequellen aus der Abhängigkeit von den Lieferungen anderer Länder zu machen und mit nachhaltigen Quellen das Klima zu schützen. Einer, der seine Einwohner großteils selbst versorgt und sich aus diesen Problemen gelöst hat, ist die Marktgemeinde Obernberg am Inn, der österreichische Nachbar Bad Füssings. Um sich dieses Unternehmen einmal aus der Nähe anzuschauen, hat der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen aus Bad Füssing in Zusammenarbeit mit den Grünen Obernberg zu einer Exkursion eingeladen.

Am Marktplatz Obernberg begrüßte Obfrau Daniela Frauscher die Gäste aus Bayern um Ortsvorsitzende Brigitte Steidele und führte dabei auch schon in die Thematik und die Erfahrungen mit der Fernwärme Obernberg ein. Unter den interessierten Gästen hatten sich auch Joe Standhartinger, Obmann-Stellvertreter der Grünen im Bezirk Ried, und der ehemalige bayerische Landesvorsitzende Eike Hallitzky sowie der Bad Füssinger Gemeinderat Wolfgang Hofer gemischt.

Nach einem kurzen Fußmarsch waren die Gäste auch schon an einem unscheinbaren, in den Hang gebauten Gebäude angekommen, dem Herzstück der Fernwärme Obernberg. Dort, zwischen den Wohnhäusern, kommt das heiße Wasser mit rund 80 bis 85 Grad Celsius und ca. 3,5 Bar aus einer Tiefe von rund 1600 Meter empor. Seit 1996 wird die Marktgemeinde Obernberg aus diesem Geothermieprojekt mit Wärme versorgt. Über ein Verteilerrohrnetz wird das Thermalwasser zu den Kunden geleitet, die dann mittels entsprechenden Wärmetauschern mit Wärme versorgt werden. Herbert Gabriel kümmert sich als Geschäftsführer mit einem weiteren Kollegen und einer Bürokraft um den Betrieb und die Abläufe des Unternehmens, das zu 100 Prozent im Besitz des Marktes Obernberg ist.

Die Anschlussleistung von rund 8 Megawatt sorgt bei den rund 400 Abnehmern in Oberberg, darunter sämtliche kommunale Einrichtungen wie Seniorenheime, Schulen, Feuerwehrgebäude, Rathaus für wohlige Wärme in der kalten Jahreszeit und warmes Wasser übers ganze Jahr.

Detailliert und mit viel Fachwissen informierte er die wissbegierigen Besucher aus Bayern über die Funktionsweise der Geothermie und der Fernwärme. Mit einer durchschnittlichen Schüttung von 250 Kubikmeter/Stunde kommt das heiße Wasser aus der Quelle nahe der Obernberger Schule und wird, nachdem ihm rund 35 Grad seiner Wärme entzogen worden ist, im Bereich des Schwimmbades wieder in die ursprüngliche Gesteinsschicht verpresst. Während seines oberirdischen Aufenthaltes befindet es sich in einem geschlossenen Kreislauf, lediglich die Wärme wird entsprechend genutzt. Gabriel erzählte auch wie Errichtung gefördert werden, lediglich der Erhalt des Netzes und der Anlage muss selbst finanziert werden.

Ein Kennenlernen der Grünen diesseits und jenseits des Inns schloss den informativen Nachmittag beim gemeinsamen Kaffeetrinken. Ein weiterer Informationsaustausch und gemeinsame Exkursionen werden folgen, so waren sich alle einig.

Kategorie

Energie

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