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04.12.13 –
Tittling. Der geplante Neubau des Netto- und Rossmann-Supermarktes am nördlichen Ortseingang Tittlings war Thema einer Infoveranstaltung von Pro Tittling-Die Grünen. Als Referenten konnte Pro-Tittling-Vorsitzender Ulrich Swoboda dazu Eike Hallitzky und den Salzweger Gemeinderat Christian Domes gewinnen.
"Der Kuchen wird nicht größer", betonte Hallitzky in seinem Vortrag und verwies darauf, dass neue Supermärkte kein Mehr an Einnahmen bedeuteten, sondern sich diese lediglich anders verteilen würden. Besonders problematisch sei der Umstand, dass die Gemeinde kein Plus an Gewerbesteuer verbuchen könne, da hohe Abschreibungsmöglichkeiten dem entgegen wirken, erklärte der ehemalige Landtagsabgeordnete.
Thomas Tauer, zweiter Vorsitzender von Pro Tittling, erläuterte, dass bei derartigen Bauvorhaben vor allem die Gemeinde in der Pflicht sei, da sie die Planungshoheit inne habe.
Der Salzweger Gemeinderat Christian Domes stellte die Auswirkungen von "ausufernden Gewerbegebieten" am Beispiel seiner Heimatgemeinde dar, wo jetzt das lange umstrittene Gewerbegebiet Jägeröd eröffnet wurde. "Neben einer unnötigen Flächenversiegelung ist zu beobachten, dass der Ortskern immer mehr ausblutet", so der Eindruck von Gemeinderat Domes. Kleine, lang eingesessene Geschäfte vor Ort hätten kaum eine Chance, gegen die großen Konzerne bestehen zu können. Weiter kritisierte Domes die "oft mangelhaften Informationen von Gemeinden gegenüber den Bürgern, wenn es um solche Planungen geht".
In der anschließenden Diskussion stellte Zuhörer Heinz Duschl die Frage, ob die derzeitige Versorgung der Bevölkerung nicht bereits bestens gedeckt sei. Der als Gast anwesende Tittlinger Bürgermeister Helmut Willmerdinger erklärte die Interessen der Gemeinde. Pro-Tittling-Vorsitzender Swoboda merkte an, es sei für ihn unverständlich, "wie ein so genanntes groß angekündigtes Leerstandsmanagement des Bürgermeisters funktionieren soll".
Die Mehrheit der Anwesenden war sich einig, dass es für einen Ort kein Aushängeschild sei, wenn Großkonzerne einen Markt nach dem anderen auf die "grüne Wiese" stellten und die Altbauten zunehmend verfielen. Andernorts gebe es längst entsprechende Rückbauklauseln in den Verträgen mit den Investoren. Darauf wird in Tittling verzichtet.
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