Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Super-Gau: Wie gut ist der Landkreis vorbereitet?

Grüne fordern Katastrophenschutzübung für den atomaren Ernstfall

07.03.16 –

PNP. Von Patricia Hintermayr/Passau. Vor fast fünf Jahren schaute die ganze Welt auf Japan: Am Nachmittag des 11. März kam es in einigen Reaktorblöcken des Atomkraftwerks in Fukushima zur Kernschmelze, große Mengen an radioaktivem Material traten aus und verseuchten Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel in der Umgebung.

Den fünften Jahrestag des Atomunfalls in Fukushima und den im April anstehenden 30. Jahrestag der Reaktor-Explosion in Tschernobyl nimmt die Grünen-Fraktion des Kreistages zum Anlass, sich mit dem Katastrophenschutz des Landkreises im Falle eines atomaren Unfalls zu befassen. Es gilt die Frage zu beantworten, ob und wie man im Ernstfall auf eine Atomkatastrophe vorbereitet ist. Denn: Bei einem Zwischenfall in den Atomkraftwerken Temelin und Ohu liege der Landkreis Passau im unmittelbaren Gefährdungsbereich, so die Grünen in einer Presseerklärung.

Deshalb fordert die Kreistagsfraktion Landrat Franz Meyer als obersten Katastrophenschützer im Landkreis auf, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen: Zunächst solle eine Übung aller Hilfs- und Rettungsorganisationen durchgeführt werden, in der vor allem die Verteilung von Jod-Tabletten geübt wird. Solche Tabletten werden bei einem atomaren Unfall eingenommen, damit die Schilddrüse kein radioaktives Jod aufnimmt und somit eine innere Strahlenbelastung verhindert wird. Des Weiteren fordern die Grünen, den atomaren Katastrophenplan für den Landkreis zu überarbeiten und zu veröffentlichen. Der Einsatz Franz Meyers auf allen politischen Ebenen für eine länderübergreifende Zusammenarbeit im Katastrophenschutz ist eine weitere Forderung der Grünen. Wie wird die Bevölkerung im Ernstfall informiert? Mit welcher Strahlenbelastung ist zu rechnen? Und trifft es zu, dass Personen über 45 Jahre keine Jod-Tabletten erhalten sollen? Diese und weitere Fragen, etwa nach der Ausbildung der Feuerwehrleute im Strahlenschutz, sollen vom Landrat ebenfalls detailliert beantwortet werden.

Zusätzlich zu der Anfrage an Landrat Meyer bieten die Grünen in der kommenden Woche eine Reihe von Veranstaltungen rund um die Themen "Super-GAU" und Katastrophenschutz an. Auftakt ist heute, Montag, 7. März, 19 Uhr, mit einem Informationsabend im Gasthof Knott in Tiefenbach. Dort hält Gerhard Albrecht, Sprecher der "Überparteilichen bayerischen Plattform gegen Atomgefahr insbesondere Temelin" einen Vortrag zum Thema "Super-GAU: 30 Jahre Tschernobyl, 5 Jahre Fukushima. Droht uns jetzt Temelin?". Im Anschluss daran informiert Dirk Wildt, Vorsitzender des Kreisverbandes Bündnis 90/ Die Grünen, über Maßnahmen im Evakuierungsfall.

Der Film "Super-GAU Fukushima - Ende nicht in Sicht" am Donnerstag, 10. März, 19 Uhr, im Gasthaus Zum schwarzen Schaf in Neuhaus am Inn soll zusätzliche Einblicke in das Thema liefern. Es wird gezeigt, wie man in Japan versucht, gegen die Folgen des Atomunglücks vorzugehen. Außerdem enthält der Film Aufnahmen aus den zerstörten Reaktoren. Danach gibt es noch Informationen von Eike Hallitzky, Landesvorsitzendem der Grünen, zu den aktuellen Risiken des Atommeilers Gundremmingen.

Zum Abschluss findet am Freitag, 11. März, zum Jahrestag des Unglücks, um 17 Uhr in der Bahnhofsstraße/ Ludwigsplatz eine Mahnwache statt.

Quelle: Passauer Neue Presse 07.03.2016
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Kategorie

Atomkraft | Energie | Gesundheit

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