Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Praktikum in der Schreinerei

Unsere Landratskandidatin packt mit an

05.03.20 –

Viele Themen treiben uns um im Landkreis, für Fragen der Politik bei uns ist Veronika Fischl unterwegs mit politischen Entscheidungsträgern.

Aber wie schaut's aus bei Euch? Um einen Einblick in Euren Alltag zu erlangen, absolviert sie während des Wahlkampfs verschiedene Praktika für jeweils einen Tag.

Ihr Bericht:

"Heute war ich in der kleinen Schreinerei Raithmeier am Rande unseres Landkreises in Pleinting. Die Schreinerei liegt am Donauradweg und nicht ganz 10 Kilometer von meinem Zuhause entfernt, also perfekt, um in 30 Minuten hin zu radeln. Hier arbeitet der Chef Simon Raithmeier mit derzeit drei Auszubildenden und einem Hilfsarbeiter. Ich konnte mir das "echte" Handwerk anschauen. Mit viel Handarbeit und aus Vollholz werden hier einzigartige Möbel hergestellt.
Als ich morgens in die Werkstatt kam, war ich erst mal von der Vielzahl an Maschinen fasziniert. Die Maschinen sind über viele Jahre zusammen gekommen, da Simon die Werkstatt in der dritten Generation führt. Er fertigt alles, was ein Schreiner so macht: Möbel, Türen und Treppen. Und dazu benutzt er vor allem Vollholz aus der Region, absolut nachhaltig. An meinem Praktikumstag gab es aber kein Vollholz für mich, ich habe Furnier geschnitten und zusammengenäht und mitgeholfen, wo Not am Mann, oder besser gesagt, an der Frau war.

Mich hat interessiert, wo hier der Schuh drückt. Nach der Arbeit konnte ich noch mit dem Chef reden. Von ihm habe ich erfahren, dass in diesem Jahr die Strompreise wieder stark gestiegen sind. Hier brauchen kleine Betriebe Hilfe. Auf dem Dach der Schreinerei wäre auf jeden Fall noch viel Platz für eine Photovoltaik-Anlage. Auch eine CO2-Abgabe wäre eine Fördermöglichkeit für so nachhaltige Betriebe, schließlich binden die Vollholzmöbel der Schreinerei über Jahre CO2. Das ist der Unterschied von Schreinermöbeln aus Bayern zu IKEA-Möbeln, die unter anderem in Nordkorea zusammengebaut werden. Qualitative Möbel halten lange und werden nicht nach ein paar Jahren zu Sondermüll wegen der giftigen Inhaltsstoffe, wie Formaldehyd.
Es war eine sehr gute Entscheidung, ein Praktikum im Handwerk zu machen, aber nach dem Tag war ich ganz schön fertig. Es ist eine anstrengende Arbeit, vielleicht ist es deshalb so schwer für den Simon, Fachkräfte zu bekommen. Über die Jahre hat Simon schon viele Leute ausgebildet, aber viele bleiben dann nicht Schreiner. Die Bezahlung in der Industrie scheint zu verlockend, dabei hat das Handwerk nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine gute Perspektive.
Zur Bewahrung dieser Tradition und unserer Umwelt können wir alle etwas tun, indem wir Möbel bei unseren lokalen Schreinern zu fairen Preisen kaufen und nicht billige Industriemöbel. Diese verursachen nur unnötige Transportwege und werden in Niedriglohnländern produziert. Die hohen Preisunterschiede, so hat mir Simon erklärt, entstehen vor allem durch die hohen Lohnkosten in Deutschland, doch dies sollte uns unser heimischer Mittelstand wert sein."

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