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03.03.21 –
„Die Erhöhung der Haushaltsmittel auf 43.000 Euro hat PASSgenAU gutgetan.“ Mit diesen Worten dankte Heinz Fuchs, Leiter der Initiative für Schulkinder mit erhöhtem Förderbedarf der GRÜNEN-Kreistagsfraktion. Bisher hätten aus Geldmangel nicht alle Schülerinnen und Schüler mit erheblichen Rückständen beim Schreiben, Lesen und Rechnen gefördert werden können. Der Antrag der GRÜNEN zur deutlichen Erhöhung der Landkreismittel sei ein wichtiger Anstoß gewesen, damit sich die finanzielle Situation nun sehr verbessert habe.
PASSgenAU hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst alle förderbedürftigen Kinder in den Grund- und Mittelschulen des Landkreises so zu unterstützen, dass sie ihre Rückstände aufholen können und Lust auf Schule bekommen. In der Uni Passau speziell geschulte Lehramtsstudierende betreuen dafür die Schüler in Kleinstgruppen. Fuchs: „Entscheidend für eine gute Bildung ist die persönliche Betreuung, deshalb machen unsere Lernpaten - wenn erforderlich - auch eine 1:1-Betreuung.“ Offensichtlich eine Win-Win-Situation, auf die das PASSgenAU Team zurecht stolz ist: „Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer gewinnen frühzeitig schulpraktische Erfahrungen, vor allem aber werden schulische Rückstände deutlich kleiner. Das zeigen alle Zahlen.“ Mittlerweile würden rund 10% aller Schülerinnen und Schüler im Landkreis auf diese Weise gefördert und damit frühzeitige Nachteile in ihren Lebenschancen wettgemacht.
Veronika Fischl, GRÜNEN-Vertreterin im Bildungsausschuss, unterstützt das Konzept ausdrücklich: „Ob Kinder von Asylbewerbern oder Kinder mit deutschem Pass – wir wollen, dass sie alle eine gute Lebensperspektive in unserer Heimat bekommen. Dafür ist PASSgenAU unverzichtbar - ein Leuchtturm für ehrenamtliches Engagement.“ Das Geld der Steuerzahler sei in der Förderung für unsere schulschwachen Kinder sehr, sehr gut angelegt. Auch Kreisrätin Jutta Koller befürwortet das Projekt. Ihr liegt vor allem die Förderung u. a. von Flüchtlingskindern sehr am Herzen. Durch das Projekt haben diese die Möglichkeit, in den Schulen eine optimale Unterstützung zu bekommen.
Auf die Probleme im Corona-Lockdown wies Fraktionschef Eike Hallitzky hin. In der Notbetreuung können zwar Kinder – selbstverständlich freiwillig – unterstützt werden, es gibt aber keine digitale Förderung. Fuchs betonte in seiner Antwort die Bedeutung des direkten Kontaktes zwischen Lernpaten und Kind, was nur bei einer echten Begegnung möglich sei. Er sagte aber zu, dass das gemeinsame Lesen, Reden, Schreiben und Rechnen nach dem Lockdown mit doppelt soviel Einsatz nachgeholt werde. „Wir werden jeden Euro für die Zukunft unserer Kinder einsetzen.“
Auf Nachfrage von Hallitzky bejahte Fuchs, dass die Situation in den Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber besonders schwierig sei: „Die Schulkinder dürfen nicht in die Notbetreuung, weil sie die Bedingungen hierfür nicht erfüllen. Und auch an einem neutralen Ort können sie sich mit ihren Lernpaten aktuell nicht treffen.“ Es sei zu befürchten, dass die Lernrückstände dieser Kinder, die jetzt ja ausschließlich in einem fremdsprachlichen Umfeld leben, deutlich anwachsen werden. „Deshalb werden wir uns hinterher um so mehr ins Zeug legen,“ verspricht der Leiter von PASSgenAU optimistisch. Veronika Fischl dankte den Verantwortlichen mit den Worten: „Ihr Optimismus und Ihr unbeirrbarer Wille sind es wohl, die PASSgenAU heute zum Vorbild für so viele andere gemacht haben. PASSgenAU zeigt, dass der Satz „Keiner darf verloren gehen“ Wirklichkeit werden kann.“
Im Nachgang zur Diskussion schlagen die GRÜNEN vor, dass das Schulamt gemeinsam mit Landkreis und Kommunen Taschen packt mit Lern- und Bastelmaterial für alle grundschulpflichtigen Kinder in den Gemeinschaftsunterkünften. Außerdem wäre zu erwägen, dass der Landkreis ein kleines Sonderbudget bereitstellt für Schulen mit besonders vielen geflüchteten Kindern.
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