Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Nein zu Temelin - Nein zum tschechischen Atom-Energiekonzept

Mustereinwendung des Umweltinstituts München im Rahmen des Europäisches Strategisches Umweltprüfverfahrens - Einwendung bis 18. März 2014

03.03.14 –

Ing. Jan Hejhal

Department of SEA

Ministry of the Environment of the Czech Republic

Ministerstvo Životního Prostredí

VrÅ¡ovickà 65, Praha 10, 100 10 Tschechische Republik

 

Stellungnahme zum Entwurf der Aktualisierung des Tschechischen Energiekonzepts und zum Umweltbericht im Rahmen des grenzüberschreitenden Strategischen Umweltprüfungsverfahrens (SUP-Verfahren).

Sehr geehrter Herr Ing. Hejhal,

sehr geehrte Damen und Herren,

zum oben genannten Entwurf des Tschechischen Energiekonzepts nehme ich im Rahmen der grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsbeteiligung wie folgt Stellung:

Der geplante intensive Ausbau der Atomkraft, wie er im Energiekonzept dargestellt ist, stellt eine Bedrohung für mein Leben dar, da bei Atomunfällen mit radioaktiver Freisetzung grenzüberschreitende Auswirkungen nicht auszuschließen sind. Durch das vorliegende Energiekonzept sehe ich meine Gesundheit, die meiner Kinder und Enkel sowie die Sicherstellung unbelasteter Nahrung gefährdet. 
Aus folgenden Gründen lehne ich das tschechische Energiekonzept ab:

---Der Ausbau der Atomstromproduktion auf bis zu 60 Prozent der Gesamtstromproduktion ist weder nötig noch akzeptabel.

---Leistungserhöhungen und Betriebszeitverlängerungen auf 60 Jahre für die vier älteren Blöcke in Dukovany sind unverantwortlich. Damit würden die bereits bestehenden Sicherheitsdefizite der Meiler deutlich erhöht, die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls steigt.

---Im Falle eines schweren Unfalls mit radioaktiver Freisetzung könnten auch Teile Deutschlands kontaminiert werden. Gesundheitliche Folgen wären nicht auszuschließen.

---Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es in der Atomkraftnutzung nicht, auch nicht mit Reaktoren der 3. und 4. Generation. 

---Keine Versicherung der Welt versichert das Risiko einer atomaren Verseuchung. 

---Der Entwurf berücksichtigt weder die Risiken der Atomkraft, noch die Auswirkungen von Uranabbau, Urananreicherung, Betrieb und Rückbau von Atomkraftwerken sowie die Lagerung von Atommüll auf Mensch und Umwelt.

---Bis heute gibt es weltweit kein einziges betriebsbereites Endlager für hochradioaktive Abfälle, die über eine Million Jahre sicher vor der Biosphäre abgeschirmt werden müssen. Ein Entsorgungskonzept dafür gibt es auch in Tschechien nicht.

---Ich lehne eine Subventionierung der EU für die Atomkraft ab. 

---Der Ausbau der wirklich nachhaltigen, kostengünstigen und zukunftsweisenden erneuerbaren Energien ist im Konzept nur marginal eingeplant. 

---Es wurden keine Alternativen im Sinne von anderen Wegen zur Erreichung der genannten strategischen Ziele geprüft. 

Statt die Atomkraft auszubauen, sollte besser in die Entwicklung nachhaltiger erneuerbarer Energien investiert werden. So kann ein wesentlich höherer Beitrag zum Klimaschutz geleistet und das Risiko grenzüberschreitender Umweltauswirkungen vermieden werden. Dass eine vollständige Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare bis 2050 in Deutschland möglich ist, hat die Studie "Energieziel 2050: 100% Strom aus erneuerbaren Quellen" vom deutschen Umweltbundesamt bereits 2010 aufgezeigt.  

Aus den genannten Gründen fordere ich die verantwortlichen Entscheidungsträger Tschechiens auf, den vorliegenden Entwurf des Energiekonzepts zurückzuweisen und stattdessen ein nachhaltiges Konzept aufzulegen, das auf erneuerbaren Energien basiert.

Mit freundlichen Grüßen

Kategorie

Atomkraft | Energie

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