13.10.16 –

Mit Kinderwagen in einem Passauer Landkreisbus mitfahren - das sei in der jüngeren Vergangenheit des öfteren ein Problem gewesen, schreibt Passau-Kreisrat Anton Schuberl (Grüne) in einem Brief an Franz Meyer. Er bittet den Passauer Landrat, Abhilfe zu schaffen.

"Die Busfahrer haben zurzeit das Recht, die Mitnahme von Kinderwagen ohne Nennung von Gründen zu verweigern", erklärt Schuberl die Ausgangslage. Er räumt ein: "Dies mag in extremen Fällen verständlich sein, da sie für die Sicherheit der Fahrgäste verantwortlich sind. Es gab jedoch auch schon Fälle, in denen kein Grund für die Ablehnung der Mitnahme erkennbar war und die Mütter mit ihren Kindern an der Bushaltestelle stehengelassen worden sind." Schuberls Bitte an den Landrat: "Nehmen Sie Einfluss auf die Busunternehmen oder sorgen Sie dafür, dass dies im Vergabeverfahren für die Konzessionen der Linienbusstrecken der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Passau (VLP) mit einfließt. (...)"

Das Thema sei im ÖPNV-Referat und auch bei der RBO gut bekannt, teilt das Landratsamt mit und verweist auf die Beförderungsbedingungen der VLP, die bereits eine Regelung enthalte: "Danach besteht ein Beförderungsanspruch auch für Kinderwagen und dergleichen und eine Zurückweisung ist nur in besonderen Ausnahmefällen möglich. Die Entscheidung trifft das Fahr- oder Aufsichtspersonal." Landrat Meyer zeigt Verständnis für das Fahrpersonal: "Die Busfahrer sind Dienstleister. Keiner wird mutwillig Mütter mit Kinderwagen oder Senioren mit Gehilfen die Mitfahrt verweigern. Jedoch ist der Fahrer für die Sicherheit der Fahrgäste verantwortlich und das hat höchste Priorität."

Da es jedoch rund um dieses Thema immer wieder kritische Stimmen gibt, habe der Landrat angeregt, in der nächsten VLP-Mitgliederversammlung über Optimierungsmöglichkeiten zu diskutieren, teilt sein Amt mit.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 13.10.2016
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