22.08.23 –

Bei der jüngsten Vorstandssitzung der Grünen im Kreisverband Passau-Land nahm das Thema Anbindehaltung bei Rindern einen Teil der Diskussion ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sitzung konnten den praktikablen Mittelweg, den Ludwig Hartmann zum Thema kürzlich vorgeschlagen hat, sehr gut nachvollziehen. Dieser sieht vor, dass das Anbinden der Rinder im Stall weiterhin gestattet ist, wenn den Tieren ein entsprechender saisonaler Auslauf, also eine kombinierte Weidehaltung ermöglicht wird.

Im Freistaat gibt es im bundesweiten Vergleich noch die meisten Stallungen mit Anbindehaltung, in der Gesamtzahl sind es etwa 14.000. Dass ein gänzliches Verbot der Anbindehaltung zusätzlich Kleinbetriebe verschwinden lässt, liegt auf der Hand, denn die Investitionen in einen neuen Stall sind für kleine Landwirtschaften nicht stemmbar und auch nicht sinnvoll. Solchen Gefahren müsse man bewusst gegensteuern und diese Situation auch gegenüber der Ampelregierung darlegen, so der breite Konsens des Passauer Vorstands.

Auch wenn der größte Anteil der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe im Allgäu und Oberbayern liege, sei es wichtig, hier im Landkreis Passau Stellung zu beziehen, so die Vorsitzende Claudia Woller. Die klein strukturierte Landwirtschaft mit Weidehaltung leiste einen enormen Beitrag für den Umweltschutz und die charakteristische Kulturlandschaft Bayerns. Es müsse gemeinsam ein guter Weg für Tierschutz und Wirtschaftlichkeit gegangen werden.

Man hoffe deshalb, dass der Appell von Ludwig Hartmann bei der bevorstehenden Gesetzesnovelle durch das Bundeslandwirtschaftsministerium ankommt, der eine Kombihaltung vorsieht.