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04.06.19 –
Das Logistikunternehmen Brummer in der Gemeinde Neuburg am Inn will erweitern (PNP berichtete bereits am 25. Mai). Die Erweiterung an sich sowie den Umgang mit dieser Information in der Gemeinde kritisiert Grünen-Gemeinderat Eike Hallitzky in einer Pressemitteilung, die er am Freitagmittag verschickt hat.
"Unsere Bevölkerung hat einen Anspruch darauf rechtzeitig informiert zu werden, wenn das mit Abstand größte Unternehmen in der Gemeinde mitten im geschützten Bannwald eine Verdoppelung seiner Betriebsflächen plant", schreibt er. Hallitzky weist zugleich darauf hin, dass die Grünen – neben ihm sitzt noch Johann Eibl für die Grünen im Gemeinderat – die Erweiterung ablehnen. Hallitzky erklärt: "Der erste und wichtigste Grund ist der Klimaschutz. Die Europawahl war vor allem eine Klimawahl. Dabei ist den Bürgern auch völlig klar, dass die Klimakrise, die uns alle treffen wird, nur dann gemildert werden kann, wenn wir uns auch vor Ort unserer Verantwortung ernsthaft stellen. Wir müssen unsere Wälder erhalten." Wälder und vor allem der Waldboden spielen neben intakten Mooren die wichtigste Rolle bei der Kohlenstoffspeicherung auf dem Land, zitiert er den Sachverständigenrat für Umweltfragen.
Die Gemeinde habe der Spedition Brummer bereits vor wenigen Jahren – kurz vor der Ausweisung als Bannwald – noch eine Erweiterung um rund fünf Hektar ermöglicht. Damals mit der Botschaft, erinnert sich Hallitzky, dass ein weiterer Eingriff in den Neuburger Wald nicht mehr erfolgen werde. Auch andere Interessenten an Flächen im Neuburger Wald, die dort nach siliziumhaltigen Quarzkies schürfen wollten, wurden seither mit Hinweis auf dessen Bedeutung für den Klimaschutz abgewiesen. "Dieses klare Nein muss auch heute gelten."
Die Geschichte der Spedition Brummer sei in den letzten zehn Jahren wirtschaftlich gesehen eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten gewesen, so Hallitzky: Satte Gewinne für Brummer sowie gute Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplätze für die Gemeinde. "Wesentliche Grundlage dafür war eine hohe Kooperationsbereitschaft der Gemeinde, die von Brummer aber keineswegs immer anerkannt wurde", findet er. Hallitzky weist auf die Lkw-Kolonnen hin, die sich durch Neuburg und Dommelstadl wälzten. "Die betroffenen Anwohner mussten dieses Verhalten schlicht als rücksichtslos empfinden. Nach diesen Erfahrungen ist es naheliegend, wenn die Vorstellung einer Verdoppelung der Lkw-Flotte als beängstigend empfunden wird und dass mögliche Versprechungen, dass Brummer und seine Zulieferer künftig immer direkt auf die Autobahn fahren würden, als wenig belastbar bewertet werden", schreibt er.
Er warnt davor, das Gemeindewohl zunehmend von einem einzigen Unternehmer abhängig zu machen. "Aktuell ist es doch so: Wenn Brummer hustet, bekommt Neuburg eine Grippe." Der Grüne fordert eine breitere Streuung bei der Ansiedlungspolitik der Gemeinde.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 01.06.2019
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