07.07.15 –

Der Kinderwagen-Skandal von Ende Mai, als sich ein Busfahrer der RBO mit Verweis auf die neuen Beförderungsbedingungen weigerte, eine zweite Mutter mit Kinderwagen von Passau nach Salzweg mitzunehmen, hat nun auch den Bayerischen Landtag erreicht. Auf Wunsch des bayerischen Landesvorsitzenden und Mitglied des Passauer Kreistags, Eike Hallitzky, hat der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, Markus Ganserer, eine Anfrage zum Thema "Barrierefreiheit im ÖPNV" eingereicht.

Nach Ansicht der Grünen ist die gewaltige Einschränkung gleich in mehrfacher Hinsicht ein Skandal:

• Erstens sind gerade im ländlichen Raum mit seinen ausgedünnten Fahrplänen Fahrten von Senioren mit Rollatoren, Personen mit Rollstühlen oder Familien mit Kinderwagen überhaupt nicht mehr planbar
• Zweitens stellt der ÖPNV aber gerade für viele Rentner, kinderreiche Familien und Asylsuchende die einzige Beförderungsmöglichkeit dar.
• Drittens verurteilt diese Regelung diese Personengruppen zur Immobilität. Es war ja auch der Fall von Salzweger Flüchtlingsmüttern mit Kinderwägen, der die Debatte auslöste.
• Viertens widerspricht es dem ausdrücklichen staatlichen Ziel, Bayerns ÖPNV bis 2023 komplett barrierefrei zu machen.

In einem Paket mit insgesamt 7 Fragen streben wir nicht nur eine Lösung für den konkreten Fall an. Wir wollen damit auch einen heftigen Anstoß geben, damit bei den Bussen im Nahverkehr das Mitnehmen von Kinderwägen, Rollstühlen und Rollatoren Normalität wird.