29.08.20 –

",Alle schreien (...) nach Nachhaltigkeit, Regionalität, und Umweltschutz. (...) Da erklärt sich jemand bereit, genau das zu tun, und dann heißt es: Aber bitte nicht vor meiner Tür‘, beschweren sich die Bauherr*innen Peschl über ihre Nachbarn. Nur: Bislang hat niemand gesagt ´nicht vor meiner Tür`. Allerdings werden vor Ort viele Fragen gestellt. Auch von mir. Was, bitte, hat es mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu tun, wenn hektarweise bester fruchtbarer Humus weggeschert und das Gelände tagelang betonartig platt- und quasi wasserdicht gewalzt wird? Das sieht aus wie ein Gewerbegebiet und nicht wie eine Gärtnerei.

,Das bedeutet eine enorme Wasserersparnis‘, behauptet Sigrid Peschl über Beeren, die, in Plastiktöpfen aufgehängt, ,tröpfchenweise‘ bewässert werden sollen. Apropos tröpfchenweise bewässert: Wenn alles nur tröpfchenweise bewässert wird, wozu braucht es dann zwei 18 Meter tiefe Brunnen? Es gibt keine Ersparnis sondern nur einen ungeheuren zusätzlichen Wasserverbrauch zu Lasten angrenzender Äcker, bei denen es wegen Trockenheit bereits zu Ernteausfällen gekommen ist. Bisher wurde diese landwirtschaftliche Fläche ohne jede künstliche Bewässerung bei guten Erträgen intensiv bewirtschaftet.

Ich fürchte, mit der ,nachhaltigen, regionalen und umweltschützenden Beerenkultur mit freilaufenden Hühnern auf der sogenannten Veitshöchheimer Bienenweide‘ wollen uns die Peschls einen ganz schönen Bären aufbinden: Greenwashing in Reinkultur. Und was sagt unser neuer Bürgermeister Stefan Dorn? Das ginge die Gemeinde nichts an.

Ich würde mir wünschen, dass der Bürgermeister und der Gemeinderat das Gespräch mit allen Beteiligten (Gärtnerei, Anwohner, Landwirte) suchen, bevor wieder einmal Fakten geschaffen werden, um so für alle eine zufriedenstellende Lösung zu finden. "

Gerhard Bruckner, Neuhaus/Inn

Quelle: Passauer Neue Presse vom 25.08.2020
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