Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Führung durchs Insektenparadies

Grüne/Parteifreie Aldersbach statten Naturgarten in Freundorf einen Besuch ab

19.07.20 –

In Freundorf kann man sich derzeit den zertifizierten Naturgarten von Sabrina Wagner ansehen, der zweiten Vorsitzenden des Vereins "cum natura Umweltakademie". Eine Gruppe der Grünen/Parteifreien Aldersbach ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und stattete der Inhaberin des Gemeinschaftsgartens einen eineinhalbstündigen Besuch ab.

Schon beim Eingangstor des Gartens "Cum natura" wird die Gruppe nicht nur von der Organisatorin empfangen, sondern von zahlreichen summenden Insekten, Hummeln, Schwebefliegen und Wespen an blühenden Wiesenblumen und -sträuchern. Zur Verwunderung der Wartenden stehen diese doch tatsächlich nicht auf üppigem Humus, sondern im Gegenteil: Diese fast schon vergessenen Blühpflanzen wachsen auf eher karstigem Kiesboden. Der Verein steht für die Liebe zur Natur und ein bewusstes und achtsames Leben mit allen Geschöpfen unserer Erde. Kaum zu glauben, dass hier vor wenigen Jahren noch nichts von dieser Pracht stand. Einheimische Blumen, Beerensträucher, Wildsträucher, dazwischen Beete mit verschiedenen Gemüsepflanzen und Tomatenstauden und nicht zu vergessen zahlreiche Bäume befinden sich hier auf 7000 Quadratmetern.

Auch wenn die Besucher von der Vielfalt der Insekten auf den Blüten beeindruckt waren, wurde bald einhellig nachgefragt, wie es in einem solchen Garten mit der Schneckenplage ausschaue. Dieses Problem betrifft in diesem eher nassen Jahr tatsächlich auch dieses Paradies, sagte Sabrina Wagner. Schneckenkorn und ähnliche chemische Keulen seien hier aber strengstens verboten. "Natürlich wird von den Schnecken etwas weggefressen und zerstört. Das ärgert mich auch, aber über die Jahre wird ein natürliches Gleichgewicht entstehen, das verhindert, dass bestimmte Schädlinge überhandnehmen", erklärte Sabrina Wagner. Ihre Helfer im Kampf gegen die Schnecken sind derzeit eine Schar Laufenten, vereinzelte Tigerschnegel und der Einsatz der Gärtnerin mit dem allabendlichen Absammeln der Vielfraße unter ausgelegten Holzbrettern. Im Herbst dürfen sich die Hühner über die Schneckeneier auf den Beeten freuen und diese wegfressen.

An den Beerensträuchern, wie Schwarzen Johannisbeeren und Stachelbeeren an den Wegen, durften sich die Besucher bedienen. Ein freier Platz, der ein wenig an einen Ufolandeplatz denken lässt, wird schon vorbereitet für die baldige Errichtung einer Jurte. Sie kann für Besprechungen, Seminare und für viele weitere Veranstaltungen mit Kindern und Erwachsenen genutzt werden. Bei der Auswahl der Pflanzen legt die Fachfrau Wert auf alte Sorten, die zum Teil weniger anfällig sind wie die heutigen und sie hat da ihre entsprechenden Bezugsquellen. Beim Düngen setzt sie vor allem auf die Methode "Mulchen".

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist ihr die Verschwendung von Trinkwasser für die Toilette ein wichtiges Thema. Die geruchsfreie und schadstofffreie Lösung für die Zukunft sieht sie in der Komposttoilette, die weder Wasser noch Chemie benötigt. Für Besucher und Gäste gibt es bereits ein Exemplar zu besichtigen – und zu benutzen.

Auf einer Fläche mit saftigem Löwenzahn und zahlreichen Obstbäumen erklärte Sabrina Wagner in Ansätzen das Prinzip der Agroforstwissenschaft. Hier geht es darum, landwirtschaftliche Flächen in nachhaltig genutzte Agroforstsysteme aufzuwerten. Wohin mit der Ernte im Herbst? Natürlich in einen selbst gebauten Erdkeller, der schön kühl den kostbaren Ertrag des Sommers frisch hält.

Auf Abstand bedacht wurde bei Kaffee und Kuchen überlegt, wie es im eigenen Garten gelingen kann, ein annähernd ähnliches Paradies für gefährdete Insekten zu schaffen.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 16.07.2020
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