14.04.18 –

Passau. Dirk Wildt, Vorsitzender der Grünen im Kreisverband Passau-Land, erneuert in einer Pressemitteilung seine Kritik am Bayerischen Rundfunk wegen manipulierbarer Umfragen. Wildt, der ein Unternehmen für Internetdienstleistungen führt, deckte die Schwachstelle auf, indem er die Umfragen selbst beeinflusste.

Bereits 2017 hatte Wildt eine Online-Umfrage des BR manipulieren können und die Verwendung manipulierbarer Umfrage-Tools öffentlich kritisiert. „Doch offenbar setzt der öffentlich-rechtliche Sender weiterhin manipulierbare Online-Umfragen ein“, kritisiert er nun. Im konkreten Fall handelt es sich um eine Umfrage im Vorfeld der TV-Sendung „jetzt red i“. Obwohl der BR beim Abgeben einer zweiten Stimme auf seiner Website einblende ,Sie können nicht mehrmals hintereinander abstimmen‘, habe er 200 Stimmen für eine Position abgegeben und so das Ergebnis um mehrere Prozentpunkte verändern können, sagt Wildt. Auch dieses Mal habe er Programmbeschwerde eingelegt und Intendant Ulrich Wilhelm informiert, denn: „Jounalistische Glaubwürdigkeit ist ein hohes Gut. Der BR sollte sie nicht durch den Einsatz fälschbarer Umfragen verspielen.“

Der Sender reagierte. Ein bestimmtes Umfrage-Tool dürfe „innerhalb des BR nicht mehr verwendet werden“ und sei durch „ein neues, wesentlich sichereres System“ ersetzt worden, schrieb Thomas Hinrichs, Informationsdirektor des BR an Wildt. Die Verwendung der fraglichen Software sei im Sender seit dem Vorfall im letzten Jahr untersagt. Der Einsatz in dieser Woche sei ein Versehen gewesen, schreibt Hinrichs.

Der BR bestätigt auf PNP-Anfrage Wildts Schilderungen. „Herr Wildt hat dem BR im Übrigen inzwischen zurückgemailt, dass er sich über die Antwort ,freue‘“, teilt eine Pressesprecherin mit. Wildt bescheinige dem BR, sich „vorbildlich“ zu verhalten. Das fehlerhafte Tool war laut Sender nur abrufbar, weil es noch in einem extern eingekauften Softwarepaket „schlummerte“.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 14.04.2018
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