Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Die Zukunft liegt im „grünen Wasserstoff“

GRÜNE diskutieren mit Experten des Ruhstorfer TZ Energie

23.03.23 –

Im „Ruhstorfer Technologiezentrum Energie“ diskutierten die GRÜNEN mit dem Geschäftsführer des Zentrums Dr. Reinhart Schwaiberger und Prof. Dr. Raimund Brotsack von der TH Deggendorf, wie ein optimales Zusammenspiel von erneuerbarer Energieerzeugung und -speicherung von intelligenten Energienetzen und -systemen in der Praxis gelingen kann. Eine große Rolle kommt hier wegen seiner hohen Energiedichte und wegen seiner Speicherfähigkeit Wasserstoff als Energieträger zu. „Unsere Industrie braucht ihn dringend“, ist sich die Diskussionsrunde einig. Weil Wasserstoff aber nur mit hohem Energieeinsatz erzeugt werden kann, muss er erstens sparsam eingesetzt werden. Dr. Schwaiberger: „Zum Verbrennen in PKWs oder zum Verfeuern ist er viel zu wertvoll!“. Und zweitens muss er „grün“ sein, also mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt werden. Kreisrätin Jutta Koller: „Und das heißt Ausbau der Energieinfrastruktur, aber auch den unbedingten Aufbau leistungsfähiger Windkraftanlagen im Passauer Land.“

Im Ruhstorfer TZ Energie forschen aktuell mehr als zwanzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in elf Laboren, oft gemeinsam mit regionalen oder internationalen Partnern. Und mit seinen Forschungen ist das TZ immer ganz vorne dabei. Zum Beispiel wenn es im Forschungsfeld Energiesysteme darum geht, wie bei der Kraft-Wärme-Kopplung durch eine intelligente Kopplung von Fotovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken der Einsatz fossiler Brennstoffe bei der Wärmegewinnung verringern kann. Insgesamt sei die Forschung erfreulicherweise schon sehr weit, meint der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Eike Hallitzky, aber „überall gibt es noch Herausforderungen, weil in der bayerischen Landespolitik an vielen Stellen zu lange gemauert wurde, man denke nur an die zeitweise Blockade von Höchstspannungsübertragungsleitungen und bei der Windkraft.“ Große Einigkeit besteht auch darin, dass die Speicherkapazitäten ausgebaut und das Lastmanagement verbessert werden müssen.

„Die letztlich entscheidende Herausforderung bleibt aber doch: Wie bringen wir das Wissen, dass wir hier gewinnen, auch auf die Straße, wie setzen wir das in der Gesellschaft um?“, fragt Prof. Dr. Brotsack. Zweierlei kristallisiert sich bei der Diskussion heraus: Anders als in größeren Städten fehlt es den Landgemeinden oft an speziellem Wissen. Deshalb sei eine Gemeindespezialisierung innerhalb der ILE (Integrierte ländliche Entwicklung an Rott & Inn) sehr klug, betont Dr. Schwaiberger. Ruhstorf gehe hier bei Energiefragen voran, Neuburg zum Beispiel beim Schutz der Artenvielfalt. Und alle können dann von allen lernen. Der zweite Aspekt ist der, wer das Risiko trägt, wenn eine Gemeinde vorangeht. Prof. Brotsack wünscht sich, dass das Land bei Pilotanlagen stärker mitfinanziere, damit man sehe könne, was geht und wie es geht. „Wir brauchen den Mut jetzt und das Geld.“ Überhaupt müsse die Förderkulisse klar, nachvollziehbar und stabil sein und zudem unkomplizierter werden. Kreisrätin Brigitte Steidele versprach in ihrem Schlusswort, dass die Grünen alles daran setzen wollen, dass der Abschied aus dem fossilen Zeitalter schnell und möglichst ohne gesellschaftliche Brüche gelingt. „Wir müssen es schaffen, für unsere Kinder und Kindeskinder.“

Kategorie

Energie

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