Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

"Damit die Enkel eine lebenswerte Welt haben"

Ex-Bundestagsabgeordneter Hans-Josef Fell zeigt, wie globale Abkühlung gelingt

28.04.16 –

Ruderting. "100 Prozent Erneuerbare Energien sind möglich." Das hat Ex-MdB Hans-Josef Fell, Mitautor des Erneuerbaren Energien-Gesetzes (EEG) und Präsident der Energy Watch Group, bei seinem Vortrag "Neue Antwort auf den Klimakollaps: Erde abkühlen" vor rund 60 Besuchern in der Praml GmbH betont. Veranstalter war der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen .

Mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien (EE) sei die globale Abkühlung zu schaffen, sagte Fell, der von 1998 bis 2013 für die Grünen im Bundestag saß. Dass dies möglich ist, zeige der Anteil der EE am Bruttostromverbrauch in Deutschland von 27,3 Prozent vor zwei Jahren. Im Jahr 2000 habe man dies noch als "utopisch" abgetan. Er kritisierte die Rückkehr zur fossilen Energie, die die Bundesregierung und Energiekonzerne derzeit verfolge. Die Umstellung auf 100 Prozent Energie von Sonne und Wind sei nicht nur dringend notwendiger Klimaschutz, sondern auch aktive Friedenspolitik.

Globale Abkühlung gelinge erstens durch die Vermeidung von Klimagasemissionen. Er forderte das Ende von fossiler und atomarer Energie. Zweite Säule sei die Reinigung der Atmosphäre. Pflanzen holten beim Wachsen Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Humusaufbau und Aufforstung seien notwendig. Die Begrünung von degradiertem Land mit Ölpflanzen könne den Erdölbedarf senken. Fell rief Bürgermeister und Landkreise auf, sich der Bewegung "100-Prozent-Erneuerbare" anzuschließen, der Städte wie München oder Sydney, aber auch Länder wie Dänemark und Schweden angehören. Er forderte weitere politische Verbesserungen und appellierte an die Geschäftswelt, die Nutzung der EE und Speichertechnik oder Wasserstofftechnologie voranzutreiben. Er rief die Zuhörer auf, auf Solar und Wärmepumpe zu setzen statt auf Erdgas. Wind- und Solarstrom seien die günstigste Art der Energieerzeugung.

Grünen-Landesvorsitzender Eike Hallitzky sah den Klimawandel als eine der Fluchtursachen an, auch in Syrien. Extreme Trockenheit habe die Menschen veranlasst in die Städte zu fliehen, wo manche der Propaganda der IS-Terroristen aufsitzen. Heftig kritisierte Hallitzky die "Untätigkeit der CSU" in Sachen Klimaschutz. Die Grünen unterstützten die Klage gegen die 10h-Abstandsregelung für Windräder.

Seniorchef Ludwig Praml, der nach eigenen Worten vor 28 Jahren die erst Photovoltaik-Anlage im Landkreis baute, stellte sein Unternehmen vor, das die Krise in der Solarindustrie im Jahr 2013 ohne Personalabbau bewältigt habe. "Wichtig ist, dass wir unseren Kindern nicht etwas überlassen, das verbrecherisch ist", sagte Praml angesichts der ungeklärten Entsorgung des Atommülls. "100 Prozent Erneuerbare sind notwendig, damit unsere Enkel noch eine lebenswerte Welt haben", resümierte Eike Hallitzky. − tw

Quelle: Passauer Neue Presse 21.03.2016
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Kategorie

Atomkraft | Energie | Umwelt

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