Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Bauern, Klimaschutz und Zwetschgendatschi

Wahlkampf auf dem Zwetschgenmarkt in Ortenburg: Rückenwind für Grüne und Klimaschutz. Feldforschung mit CSU-Zündhölzern

19.09.18 –

Für Ralf A. Franz ist es der erste Wahlkampf vor "seiner Haustür" - am vergangenen Wochenende auf dem Zwetschgenmarkt in Ortenburg. Der Ortenburger ist vor gut einem Jahr bei Bündnis 90/Die Grünen eingetreten und hatte die Idee, die Grünen mit einem Stand in seiner Gemeinde zu präsentieren. Er, seine Frau und zwei seiner drei Kinder wirkten wie ein Magnet: Viele Ortenburger gingen direkt auf "ihre" Nachbarn zu, und waren freudig überrascht, den Kirchenmusiker in grünem T-Shirt mit gelber Sonnenblume zu sehen. Von den 84 Unterschriften, die Ralf A. Franz zusammen mit anderen Grünen für das Volksbegehren "Klimaschutz in die Bayerische Verfassung" sammelte, kam knapp die Hälfte aus Ortenburg. Whow!

Die Stimmung am Stand war bei Toni Schuberl (Spitzenkandidat der niederbayerischen Grünen für den Landtag), Brigitte Steidele und Dirk Wildt (Kandidat*innen für den Bezirkstag) nicht nur gut wegen des leckeren Zwetschgendatschies, den Ralfs Frau gebacken hatte. Auch nicht allein wegen der aktuellen Umfragewerte: die Grünen liegen bei 17 Prozent und sind zweitstärkste Kraft. Es gab ein reges Interesse, viele Besucher des Markts nutzten die Gelegenheit mit den Kandidat*innen sprechen zu können, es kam viel Zuspruch und Bestärkung.

Grüne Landwirtschaftspolitik: Klasse statt Masse

Unter anderem gab es ein längeres Gespräch mit einem Milchbauern aus dem Landkreis Passau. Dass hinter der seit Jahrzehnten von Bauernverband und CSU gedroschenen Parole "Wachse oder weiche", die These steckt, unsere Landwirte hätten nur im Weltmarkt eine Chance und sollten deshalb mit niedrigen Löhnen und noch niedrigeren Umweltstandards der Landwirtschaft von Argentinien und Brasilien konkurieren, war dem hiesigen Landwirt nicht geläufig. Und auch, dass Grüne seit Jahrzehnten dem entgegensetzen: "Klasse statt Masse!", wie in anderen Deutschen Wirtschaftsbereichen auch, damit Höfe nicht weichen und Löhne nicht fallen müssen. Unter anderem erläuterte Schuberl in diesem Zusammenhang, wie sich Klasse am Markt durchsetzt. Als die Grünen mit Renate Künast die Bundeslandwirtschaftsministerin stellten, hatte diese durchgesetzt, dass Eier mit den Haltungsbedingungen von Hühnern gekennzeichnet werden. In der Folge nahm sogar ALDI Eier aus Käfighaltung aus dem Regal: selbst der Billig-Discounter konnte diese Eier nicht mehr verkaufen. Wildt: "Es ist Aufgabe der Politik, den Verbraucher sachgerecht aufzuklären, dann läuft vieles wie von selbst."

Gute Stimmung bei der SPD

Die Wahlkampfstände der anderen Wettbewerber, CSU und SPD, waren ganz nah - vor dem Ortenburger Rathaus und mitten im Menschentreiben auf dem Zwentschgenmarkt. Eine lange Straße voller Markt-Händler, Fischbuden und Bierwagen. Auffällig war, dass trotz der aktuell schlechten Umfragewerte der SPD (mit 11 Prozent weit abgeschlagen auf Platz drei), deren Vertreter Spaß, gute Laune und Kampfgeist hatten. Sabine Mayerhofer (Landtags-Kandidatin) und Andreas Winterer (Bezirkstags-Kandidat) guckten bei uns vorbei, Mayerhofer nutzte die Gelegenheit für ein tolles Selfie.

Grüner verteilt CSU-Streichholzschachteln: die Reaktionen

Auch Walter Taubeneder (Landtagskandidat der CSU) guckte kurz vorbei. "Nehmen Sie eine CSU-Streichholzschachtel von einem Grünen an", fragte Wildt den CSU-Vertreter und hielt ihm das Werbegeschenk seiner Partei vor die Nase. "Die kann ich mir auch an unserem Stand holen", antwortete Taubeneder und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren zurück zu seiner Basis. Wegen der aktuell schlechten Umfrage-Werte von 35 Prozent (weit ab vom Ziel der absoluten Mehrheit) war dort die Stimmung etwas bedrückt.

"Nehmen Sie eine CSU-Streichholzschachtel von einem Grünen an", fragte der Wahlkämpfer Wildt auch Passanten. Und traf auf alle möglichen Reaktionen wie "nee, nur Streichhölzer von den Grünen", "nee, nicht von einem Grünen", "ich rauche nicht", "ja, kann ich gut gebrauchen", "warum nicht?". Wenn kam, "Ihr wollt ja sowieso mit der CSU koalieren", stellte der Vorsitzende der Passauer Landkeisgrünen klar: "Nee, das macht die aktuelle CSU-Spitze unmöglich," und fügte mit einem Augenblinzeln hinzu, "aber die CSU kann im Moment jede Unterstützung gebrauchen. Selbst von uns!" Auch an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Stefan Meyer (Landtagskandidat der CSU), der nichts dagegen hatte, dass ein Grüner Feldforschung mit Zündhölzern von dessen CSU-Stand durchführte.

Am 14. Oktober alle vier Stimmen Grün!

Was das Wahlkampfteam Interessierten mit auf den Weg gab: Wer ein menschliches Bayern in unserem Europa, eine starke Demokratie, Gerechtigkeit, eine gute Landwirtschaft mit unseren Bauern und Klimaschutz haben will, sollte am 14. Oktober alle seine vier Stimmen den Grünen geben.

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