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30.04.14 –
In Prag, dort wo tschechische Regierungen seit vielen Jahrzehnten auf Atomkraftwerke gesetzt haben, waren sich weit über hundert Atomexperten aus Tschechien, Deutschland, Frankreich und England einig: "Neue Atomkraftwerke können ohne Staatsförderungen in Milliardenhöhe nicht gebaut werden."
Eike Hallitzky, der für den Vorstand der Bayerischen Plattform gegen Temelin an dem Kongress teilnahm, war sehr erfreut über die klaren Botschaften: Erstens stellten die anwesenden Juristen, wie der Professor Franz Leidenmüller von der Universität Linz klar, dass das Europarecht - anders als erneuerbaren Energien - eine solche Förderung gar nicht zulasse. Zweitens wurde aber auch seitens der tschechischen Teilnehmer das Auslaufen des Atomzeitalters aus wirtschaftlichen Gründen erwartet, die Kosten der Kraftwerke liefen ebenso aus dem Ruder wie die Zeitpläne. Konsultant Ivan Benes: "Je mehrere erneuerbare Energieträger auf dem Markt sind, um so weniger rechnen sich die großen Atomkraftwerke."
Claudia Kemfert von Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) sah auch für Tschechien große Chancen, wenn das Land aus der Atomenergie aussteigen und künftig auf Energiesparen und auf erneuerbare Energien setzen würde. "Atomenergie ist ein volkswirtschaftliches Verlustgeschäft in Milliarden."
Das Ergebnis des Kongresses war denn auch eindeutig: Die globalen Trends zeigen eine Verringerung der Bedeutung der Kernkraft. Weltweit sank ihr Anteil in den letzten 20 Jahren von 17% auf 10%. Hallitzky: "Für Tschechien heißt das: Je früher unser Nachbarland auf erneuerbare Energien umzusteuern beginnt, um so besser wird es ihrer Wirtschaft gehen. Und Bayern sollte dabei mehr als bisher auf Tschechien zugehen, auch im Interesse der Sicherheit unserer ostbayerischen Bevölkerung."
(Foto mit dem Umweltminister (Landesrat) von Oberösterreich Rudi Anschober und der ehemaligen tschechischen Bildungsministerin Dana Kuchtova, heute Vorstand der südböhmischen GRÜNEN)
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