Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Angst vor deutschem Fukushima

Film-Abend der Grünen zum Super-GAU im japanischen Atomkraftwerk: Bei Super-GAU in Deutschland müssten zehn Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, fünf Millionen würden an Krebs erkranken, die Hälfte daran sterben.

17.03.16 –

Neuhaus am Inn. Der Film "Fukushima - Ende nicht in Sicht" hat die Besucher in Neuhaus am Inn bewegt, die zum Film-Abend des Kreisverbandes der Grünen gekommen waren. Ein Team des WDR war letztes Jahr in Fukushima und dokumentiert die Bemühungen einer ganzen Nation, die Folgen der Reaktorexplosionen zu bewältigen. Der Super-GAU nahm am 11. März vor fünf Jahren seinen Lauf. Ein Achtel Japans ist radioaktiv belastet, Teile davon sind unbewohnbar, 200000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen.

Der Film zeigt Hilfsarbeiter, die mit Drahtbürsten radioaktiv verseuchten Staub von Häuserwänden bürsten, um Häuser wieder bewohnbar zu machen. Er zeigt Bulldozer, die radioaktiv strahlenden Boden abtragen, damit die Flächen wieder landwirtschaftlich genutzt werden können. Er zeigt riesige Wassertanks, in die täglich Kubikmeter hochradioaktiv verseuchten Wassers laufen, das bei der Kühlung der weiter glühenden Reaktorkerne anfällt.

Grünen-Kreisvorsitzender Dirk Wildt berichtete danach, was ein "deutsches Fukushima" für Folgen hätte: Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums müssten beim Super-GAU im Atomkraftwerk Biblis zehn Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, fünf Millionen würden an Krebs erkranken, die Hälfte daran sterben. Die Höhe des finanziellen Schadens hätte die Größenordnung des gesamten Bundeshaushalts der nächsten elf bis 25 Jahre.

Unverständnis äußerte Zuschauer Andreas Benda aus Rotthalmünster darüber, dass trotz der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima in Deutschland Atomkraftwerke weiter in Betrieb sind. Er vermutete, dass immer noch geglaubt werde, Atomstrom sei billiger als Strom aus erneuerbaren Energien. Landesvor- sitzender Eike Hallitzky bekräftigte die Forderung nach einer sofortigen Abschaltung des AKW Gundremmingen bei Günzburg. Technisch sei das AKW auf der Höhe der 1960er Jahre, es gebe wie in Fukushima nur einen Kühlkreislauf: "Das macht Gundremmingen so gefährlich." Dazu veranstalten die Grünen am 16. April in Augsburg einen Atomkongress.

Quelle: Passauer Neue Presse 17.03.2016
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Kategorie

Atomkraft | Energie | Gesundheit

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