Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Alternative Trasse für Egings Umfahrung

Kreisrat Toni Schuberl reicht eigenen Vorschlag ein – Bürgermeister nicht überzeugt – Zweifel beim Zweckverband

21.03.17 –

Seit über zehn Jahren wartet Eging schon auf seine Westumfahrung. Für die Kritiker der Trasse wie Kreisrat Toni Schuberl (Grüne) ist das eine gute Nachricht. Untätig ist er deshalb aber nicht. Während der zuständige Zweckverband Autobahnzubringer Bayerischer Wald noch um die nötigen Grundstücke für die Trasse ringt, hat Schuberl eine alternative Streckenführung ausgetüftelt.
Seine "kleine Umfahrung" umgeht nur das Dorf Rohrbachholz und führt den Verkehr auf geradem Weg durch Rohrbach nach Eging. Die bisherige Straße zwischen den Dörfern will er zu einem Feldweg für Fußgänger und Radfahrer zurückbauen. Eine Ortskernsanierung und der Bau eines Gehsteigs in Rohrbach sollen folgen. Überflüssig wäre hingegen die geplante Brücke über das Rohrbachtal.

Das hätte diverse Vorteile, wie Schuberl findet: Die "kleine Umfahrung" sei – anders als die bis heute nicht verwirklichte Westumfahrung – "zeitnah", mit weniger Flächenverbrauch und viel kostengünstiger zu realisieren. Sie nutze bestehende Infrastruktur, denn laut Schuberl gibt es bereits "eine gut ausgebaute Straße von Untereging nach Rohrbach". Sein Vorschlag löse das Problem der 90-Grad-Kurve in Rohrbach und würde gleichzeitig den Verkehr im Großteil des Dorfes beruhigen, ebenso in Rohrbachholz. "Die Bewohner können ihre Kinder im Dorf spielen lassen, ohne dass die Gefahr eines Verkehrsunfalls besteht", beschreibt Schuberl seine Vision. Derweil würde das Geschäftszentrum in den Ortsteilen Untereging und Albersdorf belebt bleiben.

 

Egings Bürgermeister Walter Bauer ist von der Alternative nicht überzeugt, denn "wir wollen den Durchgangsverkehr aus der Ortschaft raus haben". Schuberl dagegen gehe davon aus, dass es sich hauptsächlich um Quell- und Zielverkehr handle, der eine große Umfahrung ohnehin nicht nutzen würde. Aus Bauers Sicht ist dies "eine irrige Annahme"; Schuberl hingegen moniert, dass der Anteil des Quell- und Zielverkehrs nie ermittelt worden sei. Beim Zweckverband hat man keine Zweifel an der Planung: Dort geht man von einem hohen Anteil an Durchgangsverkehr aus und erwartet sich folglich von der großen Umfahrung "eine deutlich bessere Entlastungswirkung für Rohrbachholz, Rohrbach und Eging", wie Geschäftsleiter Georg Greil erklärt. Schuberls Vorschlag sieht er kritisch: So sei "zu hinterfragen, ob die Variante die Anforderungen an Verkehrssicherheit und Verkehrsqualität erreichen kann". Die Einmündung in die 90-Grad-Kurve in Rohrbach bedeute "einen massiven Eingriff in bestehende landwirtschaftliche Betriebsstellen, da eine Beseitigung der Gebäude und Anlagenteile unumgänglich ist". Laut Schuberl müsste "ein einziges landwirtschaftliches Nebengebäude aus Holz seinen Standort wechseln". Was die Eingriffe in Natur und Landschaft anbelangt, versichert Greil, dass dem Zweckverband durchaus bewusst sei, dass die geplante Trasse einen Eingriff darstellt. "Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wurden deshalb zwölf Varianten mit weiteren Untervarianten untersucht, um die Eingriffe in die verschiedensten Belange zu minimieren."

Vom Tisch ist Schuberls Vorschlag deswegen nicht. Darüber zu entscheiden hat nicht Greil, wie er betont, sondern die Verbandsversammlung.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 21.03.2017
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Kategorie

Verkehr

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