Bündnis 90/Die Grünen

Landkreis Passau

Ab wann beginnt Massentierhaltung?

Leserbrief zum Bericht "Massentierhaltung in Eden" vom 8. Dezember:

12.12.18 –

"Wo bitte beginnt Massentierhaltung? Ist Massentierhaltung als Begriff erst bei 29001 Hühner, statt bei 29000 Stück angebracht? Sieben Hühner auf einem Quadratmeter. Der Maststall wird 7,6 mal im Jahr mit Küken bestückt. Das ergibt im Jahr 224250 Hähnchen.

Die Tiere müssen versorgt werden, die Küken im Lastwagen gebracht, der Stall nach der Nutzung intensiv gereinigt werden, spielt alles keine Rolle in Zeiten des Klimawandels, Kohlendioxidausstoßes, Wasserverbrauch, Düngemittel, Antibiotika im Trinkwasser, Pestizide und somit Insektensterben.

Massentierhaltung ist grausam. Egal ob Hühnchen- , Rinder- oder Schweinemast. Die Tierbestände in den Betrieben werden immer größer. Sie sind Opfer quälerischer Enge, sie fristen ihr Dasein bis zu ihrem Ende in Schlachthöfen auf Böden, die nicht selten Schmerzen und Wunden verursachen, zwei Drittel der Hühner leiden unter Kahlstellen wegen Federpicken, 40 Prozent weisen Brustbeinschäden auf, 53 Prozent haben Knochenbrüche. Männliche Schweine werden ohne Betäubung kastriert, nur weil das Schwein dann um drei Euro teuerer wird. Wie viel Cent sind das auf ein Schnitzel übertragen?

Leider könnte man endlos Argumente finden gegen diese Art der Agrarindustrie.

Wie immer wird die Schuld dem letzten Glied der Kette zugeschrieben, dem Verbraucher, aber so einfach ist das nicht. Nicht jeder hat einen Biohof oder Bioladen um die Ecke. Die Kennzeichnung im Supermarkt ist unzureichend und verwirrend.

Wir Verbraucher sind nicht gegen die Bauern. Wir brauchen die Landwirtschaft. Wir wollen, dass der Bauer von seinen Produkten gut leben kann. Er soll nicht aus wirtschaftlichen Gründen dazu gezwungen sein, Massentierhaltung zu betreiben. Heute 29000 Hühner, morgen die doppelte Menge dazu?

Hier ist der Gesetzgeber gefragt und dieser reagiert eben nur auf Druck aus der Bevölkerung, die Europawahl steht an. Tierschutz ist Menschenschutz.

Ein Wintergarten in Eden für Hühner, das klingt ja geradezu idyllisch.

Dabei ist es doch so einfach: Was Du nicht willst, was man Dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu."
Brigitte Steidele, Bad Füssing

Quelle: Passauer Neue Presse vom 12.12.2018
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